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Wohin die Reise auch führt ...

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.

Tage 14 bis 18: La dolce vita auf der anderen Adriaseite in Kotor 🇲🇪

Als letztes Ziel meiner Reise steuere ich die Adriaküste an. Vermeintlich ein sehr gewöhnliches Ziel, kennt man das beliebte Urlaubsziel doch bereits aus Italien- oder Kroatienurlauben? Nun, bei Deutschen ist Montenegro ein weniger bekanntes Ziel und für mich dadurch umso interessanter. Der kleine Staat wurde erst 2006 unabhängig und ist eng mit Serbien verbandelt. Am Mittelmeer hat er eine relativ lange Küste, denn die Bucht von Kotor zieht sich weit ins Landesinnere hinein. So findet man hier schmale Mittelmeerbucht, umringt von majestätisch wirkenden Bergen und kleinen mittelalterlichen Dörfern. Das Ensemble steht deshalb auch auf der UNESCO-Welterbeliste.

Tag 11 bis 13: Geschichte und Gegenwart in Sarajevo

Sarajevo fand ich bereits zu Beginn meiner Planung ein interessantes Ziel. Es ist die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina (BiH), dem verbliebenen Vielvölkerstaat Jugoslawiens. Wie mir jemand in Belgrad erklärte, sei BiH der einzige Staat den er nicht so richtig verstehe: Serben, Kroaten, Mazedonier, Montenegriner, Albaner haben alle ihre eigenen Staaten, die sich zum Teil ähnlich und zum Teil sehr unterschiedlich sind. Die Grenzen verlaufen zwischen Kulturen, Religionen und regionalen Dialekten. Allerdings leben in BiH nicht nur die bosnischen Muslime, sondern auch kroatische Katholiken und eine große Gruppe orthodox-christlicher Serben. Aus Differenzen über eine mangelnde politische Repräsentation der einzelnen Gruppen und seit Jahrhunderten anhaltenden Vorurteilen brach hier in den 1990er Jahren einer der blutigsten Bürgerkriege der neuere europäischen Geschichte aus, in dem unzählige Vertreibungen, Folter und Massaker an der Zivilbevölkerung verübt wurden. Durch die Zerwürfnisse zerfiel dann auch Jugoslawien in seine heutigen Nachfolgestaaten.

Tag 9 und 10: Naturpark Tara mit Schwarzwald Vibes 🏞️

Heute ist der letzte Abend in Serbien und nach drei erholsamen Tagen und Nächten schreibe ich auch hier wieder eine kleine Zusammenfassung meiner Erlebnisse. An erster Stelle möchte ich nochmal betonen, dass dieser Nationalpark wirklich sehr abgelegen ist. Die nächste Kleinstadt ist Bajina Bašta (Бајина Башта) mit etwas über 9000 Einwohnern. Hier gibt es noch wenige kleinere Geschäfte und einen Geldautomaten, aber dann kommt die nächsten 45 Autofahrt nichts mehr. Die nächste größere Stadt ist Valjevo (Ваљево) mit knapp 60 000 Einwohnern, aber die Fahrt dorthin beträgt bereits 2 h, größtenteils serpentinenartig über den nächsten Bergkamm.

Tag 7 und 8: Eindrucksvolles Belgrad, Fahrt nach Tara

Belgrad Schon ist die Zeit in Belgrad wieder vorbei und ich möchte wieder Bilanz ziehen. Während der Stopp in Serbien ganz am Anfang eher als ein notwendiger Zwischenstopp zwischen Budapest und Bosnien-Herzegowina geplant war, hat es sich nun zu einem lohnenswerten Ziel entwickelt. Gerade auch die Community, die ich im Hostel erlebte, wird mir noch länger in Erinnerung bleiben und hat Belgrad schon jetzt zu einem einmaligen Erlebnis. Ich erlebe eine Stadt, die viel kommunistischer, Ostblock-artiger, Russland-freundlicher ist als Ungarn.

Tag 5 und 6: Belgrad als Stadt mit langer Geschichte

Gestern habe ich Ungarn in südlicher Richtung verlassen, um mit Belgrad die nächste Hauptstadt auf meiner Reise anzusteuern. Heute zu Serbien gehörend, war sie viele Jahre Zentrum Jugoslawiens. Von Budapest aus kommend, fällt auf, dass bereits kurz hinter der Stadt das Land nur noch sehr dünn besiedelt ist. Die Autobahn wird links und rechts hauptsächlich von riesigen Wiesenflächen und Wäldern umsäumt. Beim Verlassen Ungarns gibt es auch eine Grenzkontrolle, bei der die Grenzbeamten auch (eher oberflächlich) in jeden Kofferraum blicken möchten.

Tag 4: Auf Spuren des ungarischen Nationalbewusstseins

Ungarisches Nationalmuseum Heute ist bereits der letzte Tag in Budapest, den ich schwerpunktmäßig der nationalen Identität Ungarns widmen wollte. Natürlich ist es schwer, dies alles in einem Tag abzuhandeln und ich bin sicherlich kein Geschichtslehrer, aber das ungarische Nationalmuseum (Magyar Nemzeti Múzeum) verspricht, einen ersten Eindruck zu geben. Bereits gestern war ich von dem prachtvollen Gebäude überwältigt, heute kaufte ich mir eine Eintrittskarte für die gesamte Ausstellung. Das Museum schildert die Geschichte Ungarns angefangen von Siedlungen in der Bronzezeit bis hin zur Gegenwart.