Die ersten Tage: Orientation Week Leiden (OWL)

Zusammenfassung
Der letzte Post ist schon etwas her, aber in der Zwischenzeit ist einfach so viel passiert, dass ich nicht richtig zum Schreiben kam. In den Tagen nach meiner Ankunft in Den Haag habe ich natürlich als erstes die Umgebung erkundet. Mein Zimmer liegt am Rande des Laakkwartiers, einem in jüngerer Zeit bebauten Areal, auf dem auch die Den Haager Hochschule (De Haagse Hogeschool) liegt. Geprägt ist die Gegend von verdichteter, urbaner Bebauung und einigen Grachten.
Stadtspaziergang am Abend
Schnell habe ich in meinem Studentenwohnheim einige andere internationale Studentinnen und Studenten kennengelernt, welche ebenfalls neu eingezogen sind und in ein Semester an der Universität Leiden starten. Das war sehr schön, weil wir uns so bereits in den ersten Tagen gemeinsam die Stadt anschauten und uns über die Fahrtmöglichkeiten nach Leiden informierten. Beim abendlichen Spaziergang durch die Den Haager Innenstadt kamen wir auch am Binnenhof vorbei – dem niederländischen Regierungssitz, welcher bei Nacht wunderschön angestrahlt wird.
Strand in Scheveningen
Auch ein Must-See ist der Strand in Scheveningen, einem Bezirk von Den Haag. Die Radstrecke dorthin beträgt ca. 8 km und ist gut geeignet für einen kurzen Ausflug am späten Nachmittag. Je nach Route benötigt man allerdings ca. 30 min, denn der Weg führt quer durch die Innenstadt und man fährt im Feierabendverkehr von einer Ampelkreuzung zur nächsten.
Der Strand selbst ist ein langer Sandstrand mit zahlreichen Strandbars. Beim Vorbeilaufen wird man umhüllt vom Klang verschiedener Party-Songs und merkt augenblicklich, dass man immer noch in einer Großstadt ist. Abends ist dort immer etwas los – ob Konzerte, Club Nights oder eine Oldtimer-Ausstellung. Also definitiv mehr etwas für den Beach Bar Touristen als für den Naturenthusiasten 🏖️
Dementsprechend dürfen für das Zielpublikum auch einige Attraktionen nicht fehlen: Es gibt ein modernes, weit sichtbar ins Meer ragende Bauwerk mit Bars, Imbissbuden und Einkaufsmöglichkeiten auf zwei Etagen (de Pier). Von diesem kann man ein über dem Meer kreiselndes Riesenrad besteigen sowie von einem Turm Bungee Jumping betreiben.
Mir hat aber besonders gut gefallen, dass bis in den September hinein so gutes Wetter mit strahlender Sonne war. Auf diese Weise konnte ich noch eine Runde im Meer schwimmen und war ein wenig überrascht, wie warm und ruhig die See war. Kein Vergleich zu manch einem Sommerurlaub an Nordsee oder Atlantik!
Orientation Week Leiden (OWL)
Am 29.08.2022 ging es endlich los in Leiden mit einer Einführungswoche. Für diese habe ich mich im Vorfeld angemeldet, um neue Kontakte zu knüpfen und die Stadt zu erleben, bevor es auch an der Uni losgeht. Treffpunkt war montagsmorgens am Lammermarkt, einem Platz im Norden der Innenstadt. Von der dortigen Windmühle aus dem Jahr 1743 genießt man einen Blick über die doch sehr flache Innenstadt 😅
Die OWL war tatsächlich super organisiert! Für diese können sich alle anmelden, die zum Wintersemester aus dem Ausland in die Niederlande ziehen und in Leiden ein Studium beginnen. Die sage und schreibe 1300 Teilnehmer wurden in mehr als 40 Gruppen aufgeteilt, um dann ein leicht variierendes Programm zu erleben. Meine Gruppe bestand aus ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wir waren eine gemischte Gruppe aus verschiedenen Ländern Europas und Asiens, von denen fast alle an der Faculty of Science studieren. Überwiegend begannen auch die anderen ein Auslandssemester (meist Erasmus), aber manche starteten auch mit einem Master-Vollstudium.
Leiden
Leiden ist eine alte niederländische Studentenstadt, die ein typisches holländisches Idyll vermittelt und mit der ältesten Universität der Niederlande eine deutliche studentische Prägung hat. Die Universität Leiden wurde im Jahr 1575 gegründet als protestantische Universität zur Sicherung der Unabhängigkeit nach Vertreibung der spanischen Invasoren im Jahr zuvor. Traditionell studieren hier bis heute die Mitglieder der Königsfamilie und auch bedeutende Personen wie der Künstler Rembrandt, der Physiker Albert Einstein und zahlreiche andere Wissenschaftler haben eine Verbindung zu Stadt oder Universität.

Architektonisch fallen mir die vielen kleinen Gassen, die zahlreichen Grachten und die liebevoll restaurierten kleinen Häuser auf. Die Stadt bietet mit über 300 Bars unzählige Gelegenheiten zu verweilen und auch die Bewohner setzen sich häufig auf kleine Holzbänke oder Tische vor dem Haus, um den Feierabend zu genießen oder sich in großer Rund zum Abendessen auf der Straße zu treffen. Zum Stadtbild gehören ebenso die vielen Fahrräder und kleinen Boote in der Gracht.
Annie’s Restaurant und Bar: Direkt an der Gracht sitzen
Das Annie’s lädt ein, direkt auf einem Holzsteg über der Gracht Platz zu nehmen und eine Auswahl an Cocktails, Drinks und Speisen zu probieren. Ich habe beim ersten Besuch den Smoothie »Berry Bomb« (Blauwe bessen, bramen, banaan, açai en aardbei) für 5.75 € probiert. Sehr fruchtig und empfehlenswert an heißen Sommertagen!

Frietcafé La Fresh: Hausgemachte Pommes Frites und andere Snacks
Auch eine Empfehlung wert ist La Fresh, welches direkt an der Haarlemmerstraat liegt. Dort gibt es frische friet aus regionalen Kartoffeln und andere kleine Snacks für den Hunger zwischendurch. Zuerst war ich etwas skeptisch, als ich am Tresen die Erdnusssauce empfohlen bekam. Allerdings ist auch diese selbstgemacht und hat die Pommes Frites gut verfeinert 😄
